30. Mai 2012

MEIN NAME IST BOND, JJK


Mein Name ist Bond – Eurobond!

Unter diesem Motto stand der EU-Gipfel
vom Mittwoch, dem 23. Mai 2012.
Während mit ewig alten Methoden neue Staatspleiten
heraufbeschworen werden, türmen sich die Staatschulden
auch in den noch stabilen EU-Ländern zum Himmel.

Allein Deutschland macht jeden Tag dreihundertdreiundachtzig
Millionen fünfhundertneunundzwanzigtausend sechshundert
Euro Schulden (383.529.600,00). Bis heute ist der Schuldenberg
Deutschlands auf 1.6 Billionen Euro angewachsen;
eine Zahl mit 12 Nullen und die aktuelle „pro Kopf Verschuldung“
beträgt bei unserem deutschen Nachbarn 19.633 Euro.

Daher lehnt Deutschland die Eurobonds
(„Deine Schulden sind meine Schulden“) aus gutem Grund
kategorisch ab!

„Nach den EU-Verträgen seien Eurobonds verboten.
Deutschland sehe keinerlei Möglichkeit, gemeinsame Schuldpapiere
für die Euro-Zone aufzulegen. Solche Papiere würden die
südeuropäischen Staaten nur davon abhalten, an einem strikten
Sparkurs festzuhalten“, sagte ein Diplomat im Vorfeld dieses
Politik-Gipfels in Brüssel.

Doch die Karten sind neu gemischt!
Angela Merkel vs. Francois Hollande, so lautet die neue EU-Paarung.
Nunmehr wird nicht im vertrauten deutsch-französischen Doppel
(MERKOZY), sondern gegeneinander aufgeschlagen.
Trotz Spargelzeit bekommt diese „Sauce Hollande(a)ise“
Frau Merkel nicht. Zu Recht!

Denn der neue französische Präsident fordert,
wie bereits der Internationale Währungsfond (IWF)
und die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit
und Entwicklung (OECD), unverblümt die rasche Einführung
der Eurobonds. Auch EU-Währungskommissar Olli Rehn
ist mit von der Partie, und hat sich am Dienstag,
dem 22.05.2012, im Vorfeld zum Gipfel, erneut und vehement
für die gemeinsame Verschuldung ausgesprochen.

Jedoch Merkel, die der Eurorettung alles unterordnet,
vor allem aber, wissentlich oder unwissentlich, das Wohl
ihres eigenen Landes, neigt zum „Umfallen“.
Es bleibt also abzuwarten, wie es weitergeht bei diesem
Hazard-Spiel, das Europa zusammenhalten und den
Euro retten soll.

Von der Verlegenheit des Umfallens bleiben
Österreichs Politiker naturgemäß verschont,
denn jemand der immer am Boden liegt, kann auch
nicht umfallen. So auch in diesem „Bond-Fall“.
Die „Statisten der EU“ heulen mit den Wölfen
und stellen sich einmal mehr  wie dumme Schafe ab.

Moneten-Mizzi Fekter, unsere Finanzministerin, tratscht und tratscht,
(Junckers Nierensteinsager ist legendär und diese Tonart
wird beibehalten!) Faymann, der Kanzler (gibt’s den wirklich?),
gesellt sich zu den Bondaffen und trompetet: „Bin für Eurobonds“.
Und unser Außenminister Spindelegger weiß nicht so recht,
wie er tun soll.

Während sich Faymann, zusätzlich zum Regierungsamt
zunehmend in der Rolle des „Autogrammjägers“,
wie ein Pressefoto mit Obama, am Rande der
„Chicago-NATO-Konferenz“ belegt, gefällt, ist Spindelegger
einmal mehr weder „Fisch noch Fleisch“,
outet sich nun doch als Dalai Lama-Fan,
wenngleich er seine Zusammenkunft mit dem in Österreich
zu Besuch weilenden religiösen Oberhaupt der Tibeter
am liebsten als „Privatsache“ abgetan hätte,  nur um China
nicht zu vergrämen.

Alles wie gehabt in unserer Republik.
Große Politik ist woanders, und Österreich ist nicht dabei.
Das wäre an sich in Ordnung, da auch die „große Politik“
von Stümpern, wenngleich von „großen Stümpern“
betrieben wird.
Auffallend dabei ist nur, dass  Österreichs Politik-Creme
immer im Abseits steht und sich dessen zumeist gar
nicht bewusst ist.

Sei’s  drum! James Bond oder Eurobond,
uns kümmert das alles nicht wirklich,
solange alles beim Alten bleibt!?

Wie lange diese „Vogel-Strauß-Politik“ noch gut geht,
ist freilich eine ganz andere Geschichte und soll hier
nicht weiter besprochen werden.

Fazit: Um diesen verfahrenen EU-Karren aus dem Sumpf zu ziehen
bedürfe es wahrlich unorthodoxer Maßnahmen. Jedoch dazu
fehlt es, wohin man blickt, an qualifiziertem politischem Personal.
Mut macht die Tatsache, dass auch dieses  Krisentreffen
der EU-Bonzen deren Ohnmacht offenbart - mit oder
ohne Österreich:

„Es gibt viele Gründe, alles beim Alten zu lassen
und nur einen einzigen, doch etwas zu verändern:
Du hältst es einfach nicht mehr aus!“ (Hans Curt Flemming)

Und diesen Punkt kommen wir mit jedem solcher
EU-Gipfel näher.

Zu fragen bleibt jedoch: Wie lange werden sich die
Menschen diese verheerende 08/15 Politik, wobei unsere
Politiker mit dem Volksvermögen nach Belieben verfahren,
noch gefallen lassen?

Dass diese Antwort nicht mehr lange auf sich warten lässt,
darauf vertraue ich.

Jahn J Kassl

Dieser "Kommentar" erging als "Leserbrief" an sämtliche Tageszeitungen
und Wochenmagazine in Österreich, Deutschland und der Schweiz.


Moneten-Mizzi tratscht – Jahn J Kassl: